Bunte Unmöglichkeit (1997)

Jan Niksinski Maler aus Warschau

Rückblick auf eine Ausstellung in der Inter Art Galerie in Stuttgart im Jahr 1997

     Warschau bleibt am Rande, taucht nur in einigen Mischtechniken auf: als Blick auf Häuserfassaden, in Flure und in Hinterhöfe. Jan Niksinski, 1952 in Przasnysz geboren, hat zwar in der polnischen Hauptstadt sein Atelier, ist aber weder Stadtmaler noch Realist. Seine Ausstellung in der Galerie Inter-Art, die bis zum 3. Oktober dauert, weist auf einen jungen Künstler hin, dessen Phantasie und Formkraft darauf gerichtet sind, die erlebte Wirklichkeit in seinen Bildern, Handzeichnungen und Druckgraphiken zu verändern. Zwar verzichtet Niksinski, der in Danzig, Warschau und Wien studierte, 1982 Assistent an der Sommerakademie in Salzburg war und schon einige Einzelausstellungen in der Bundesrepublik bestritt, nicht darauf, in seinen Zeichnungen den Abfall darzustellen, den die Gesellschaft hinterlässt („Verletzte Romantik der Seelandschaft”), rettet sich aber daraus in Traum und ‚Vision, in „Das bunte Bild von der Unmöglichkeit”. Oder er malt in gedämpften Farben eine „Königin der Nacht”. Einen gewissen Kontrast hierzu bilden die Aquarelle mit sehr hellem Farblicht (,.Danach die weißen Banner”). Noch herrscht, die Druckgraphiken (Radierungen, Lithos) einbegriffen, ein gewisser Stilpluralismus vor. Man darf hoffen, dass daraus, auch wenn der .Warschauer Künstler wie bisher die Medien wechselt (weil er sie beherrscht), eine spezifische Handschrift entsteht.

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