Anprangerung des kulturellen Kolonialismus in den Bildern eines jungen polnischen Künstlers (1984)

Rückblick auf meine Ausstellung in der DSLU in Ljubljana im Jahr 1984

Es ist kein Geheimnis, dass die Warschauer Schule für grafische Künste international bekannt ist. Viele Menschen interessieren sich für die zentralen Motive polnischer Künstler, die auch die Traditionen der rechtschaffenen Vorfahren der Nation sind. Viele interessieren sich für die zentralen Motive der polnischen Künstler, die auch die Traditionen der Vorfahren der Nation sind. Es ist jedoch kein Zufall, dass die Künstler auch Fragen zur kulturellen Identität und zu den Schicksalen und nationalen Fehlschlägen anderer Nationen stellen.

Das war auch das Hauptbekenntnis des jungen polnischen Grafikers Jan Niksinski in einer Ausstellung, die kürzlich im Polnischen Institut in Wien eröffnet wurde.

Er wurde 1952 in Przasnysz geboren. Er begann schon in jungen Jahren zu malen. Er studierte an der Akademie der Bildenden Künste in Gdańsk und in Warschau und schloss 1978 ab. Durch Reisen in viele Länder, vor allem in Südeuropa, hatte er die Gelegenheit, in die Kultur dieser Länder einzutauchen, was seine künstlerische Arbeit sehr förderte und bereicherte. Bereits während seines Studiums gewann er den ersten Preis bei der Nationalen Ausstellung für Studentengrafik. Im Jahr 1977 gehörte er zu den Künstlern, die die Errungenschaften der polnischen Grafikschule auf der weltberühmten Ausstellung IBA 77 in Leipzig repräsentierten. Er stellte auch in Österreich aus. Seine Werke befinden sich in privaten Sammlungen in Polen und Österreich sowie in den Galerien von West-Berlin.

In seinen Gemälden beobachtet der Künstler die Unterdrückung und das Verschwinden der indoeuropäischen Kulturen, die ideologische Bekenntnisse zur Freiheit der Menschen als Essenz des menschlichen Lebens sind. Das Verschwinden der Volkskultur bedeutet den Verlust der Eigenschaften einer Nation. Der Künstler weiß, dass sich geistige Unabhängigkeit und Ungehorsam nur in einer sozialen Position verwirklichen lassen. Die Verbundenheit mit der polnischen Nation, die seit Jahrhunderten um ihre Existenz und nationale Identität kämpft, hat seinen künstlerischen Stil geprägt.

Die Verurteilung des kulturellen Kolonialismus durch den Künstler findet sich in verschiedenen Werken wieder. Besonders hervorzuheben ist das Werk „Latinosphere“, in dem er die grausame Unterdrückung der authentischen Kultur der Azteken, Inkas und anderer Völker des lateinamerikanischen Kontinents darstellt. (Ich habe meine Ausstellung in der DSLU in Ljubljana, Slowenien, 1984 eröffnet, also im damals noch existierenden Jugoslawien, aber nach Titos Tod. Ich habe jedoch festgestellt, dass Kritiker, die über meine Ausstellung schreiben, meinem Werk fälschlicherweise politische und soziale Ansichten zuschreiben, obwohl ich den Einsatz von Politik in der Kunst immer kritisiert habe. Meine Druckgrafik ‚Latinosfera‘ war auch keine Kritik am ‚Halsabschneider-Kolonialismus‘, sondern Ausdruck meiner Bewunderung für die lateinamerikanische Literatur, und vor allem sind dort Porträts von Borges Cortazar zu sehen – mein Autorenkommentar 11.04.2024r) In seiner Faszination für die italienische, ägyptische und byzantinische Kultur setzt er sich mit dem mythologischen Bild der Welt auseinander. Seine Werke reichen von Acrylbildern, Tusche- und Bleistiftzeichnungen bis hin zu Mischtechniken und Lithografie.

Der Künstler hat nicht die Absicht, seine subjektive Philosophie, seine innere Welt aufzudrängen; die Emotion als Souverän der Betrachtung ist Teil seines Sinnverständnisses. So stärkt der Besuch seiner Ausstellung eine bewusste Haltung zur Kultur.

P.B..

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